Donnerstag, 27. Dezember 2012

Es wird haarig.


In meinem Jahresrückblick sprach ich ja bereits von Haarentscheidungen, die ich 2012 traf. Deswegen gibt es heute einen Eintrag über Haare, meine Haare, um genau zu sein. Obwohl wir kein Beautyblog sind. Doch wir schreiben ja über Dinge, die uns guttun, gefallen, uns wohlfühlen lassen und da gehört dieses Thema dazu. :)

Ich trug mein Haar immer auf Schulterlänge, mal länger, mal kürzer. Immer unkompliziert, denn nichts kann ich weniger leiden als 20 Stunden im Bad zu verbringen um mich "aufzuhübschen". Das bin nicht ich. Meine Mutter hat sich früher immer darüber lustig gemacht und jedes Mal, wenn wir als Kinder beim Frisör waren, erteilte sie den Auftrag: "Für Livh nichts Kompliziertes, die macht eh nix mit ihren Haaren." Recht hatte sie. Ich gehe zum Billigfrisör, weil ich irgendwie nicht einsehe, mehr als 12€ für einen Schnitt zu bezahlen... Ja, böse, ich weiß. Aber solange die ihren Job in Ordnung machen...

Anyway. Nachdem ich in New York studierte und dort Frisörbesuche einfach unbezahlbar sind, ging ich in zwölf Monaten vier Mal zum Haareschneiden. Einmal noch in Deutschland, einmal in einer New Yorker Hair School und zwei Mal bei einem ziemlich teuren Coiffeur. Das ist für mich, die sonst alle vier Wochen zum Nachschneiden rannte, wirklich wenig. Da meine Mähne sowieso in atemberaubender Geschwindigkeit wächst und trotz dass jedes Mal ca. 5cm der Schere zum Opfer fielen, gewann sie ordentlich an Länge. Aus ursprünglich ca. 2cm über der Schulter ist mittlerweile fast BHV-Länge geworden. BHV, für die, die mit dem Slang der Beautyforen noch nicht ganz vertraut sind, steht für BH-Verschluss, und scheint eine generell stark angestrebte Haarlänge unter Mädchen zu sein. Aha. Well, da möchte ich mindestens hin.

Nachdem ich meine Pracht nie wirklich bewusst gepflegt hatte, stellte ich im Mai dieses beinah beendeten Jahres fest, dass ich nach dem Waschen nicht mehr durch meine nassen Haare bürsten konnte. Was war da los? Ich besprach mich mit einer Freundin, die mich fragte, ob ich Conditioner verwendete. Nö. Da lag das Problem also. Ich erstand irgendeine Spülung, amerikanisch, versteht sich, und fortan glitt die Bürste wieder durch die Haare wie Butter. Schon immer allerdings hatte ich mit abgebrochenen Haarenden zu tun. Weniger mit Spliss, sondern mit abstehenden, abgerissenen Enden. Wo kamen die nun her? Google sagte mir, dass ich meine Plastikbürste hurtig dem Mülleimer füttern und stattdessen ein Holzkamm hersollte. Die kleine Schweißnaht, mit der Plastikborsten geklebt werden, reißt nämlich die Haarstruktur kaputt. Aha aha. Bei The Body Shop kaufte ich zwei identische Holzkämme und seitdem gehört Bürsten der Vergangenheit an. Ich bilde mir ein dezent Besserung zu sehen. Außerdem, da ich seit ungefähr vier Wochen morgens auch nicht mehr durch mein trockenes Haar komme (bin oft zu faul, um mir Nachtzöpfe zu flechten), sprühe ich täglich von Schwarzkopf Gliss Kur Hair Repair *klick fürs Foto* vor dem Kämmen in die Haare. Zu meinem Bedauern enthält das Spray Silikone, aber es funktioniert so super und als Leave In bringt es sie wirklich zum Strahlen.

Im Spätsommer dann, als ich zurück in Deutschland war, wurde mir bewusst, dass man sich ab einer gewissen Länge wirklich intensiv um seine Haare kümmern muss, wenn eine schöne Mähne und keine fisseligen Strähnen gewünscht sind. Och nö... Im dm kaufte ich Haarpillen für 2 oder 3€ (mit Zink und Calcium), um von innen zu stärken. Seit mittlerweile knapp drei Monaten schlucke ich das Zeug und bilde mir auch an dieser Stelle ein, dass die Haarwurzeln stärker sind. Seit bald anderthalb Jahren färbe ich nicht mehr und mir fiel auf, dass meine Haare ohne Hennaschicht total schutzlos sind. Das Henna sah klasse aus, aber ich hoffe, dass mir meine Naturhaarfarbe bald auch gut gefällt. Ist sowieso schon beinah alles rausgewachsen. Deswegen lege ich viel Hoffnung auf die Extravitamine.

Bei Shampoos habe ich schon immer versucht nur Produkte ohne Silikone zu verwenden; kein Syoss, kein Garnier, sondern viel auf dm-Naturkosmetik, also alverde, gesetzt. Mehr als 3€ für ein Shampoo wollte ich allerdings nie bezahlen... Okay, das musste ich ändern. In den vergangenen drei Monaten musste ich Reste von vor-Amerika-Zeiten aufbrauchen (Nivea, und beim Guhl bin ich immer noch dabei), aber bald wird es wohl das Rehab von LUSH werden (KLICK). Die Marke Sante scheint ebenfalls sehr gut zu sein, nur weiß ich da nicht, ob ich das noch woanders als im Netz bekomme. Ich werde die Augen offen halten.

Was Conditioner angeht: alverde tut's bei mir nicht mehr. Meine Haare sind zu lang und ich habe zu viele davon auf dem Kopf, auch wenn sie fein und glatt sind, als dass ich nach dem Waschen noch locker und gewaltfrei mit dem Kamm durchkäme. Im Würzburger LUSH-Shop habe ich mir zwei Pröbchen für den Veganese- und den American Cream-Conditioner mitgeben lassen. Es wäre zu schön gewesen, wenn die vegane Spülung ausgereicht hätte (denn Veganese ist sehr ergiebig, ergo braucht Ihr nur total wenig davon)... Mein Haar möchte American Cream (liegt wohl am Namen).  Dieser ist leider nicht sehr ergiebig und meine Mähne trinkt ganz schön viel davon pro Waschgang... autsch. Für 14,50€ ist die Flasche beileibe kein Schnäppchen. Um den Geldbeutel in Zukunft zu schonen, habe ich den Google-Gott mal wieder befragt. In einschlägigen Beautyforen gibt es zuweilen "Heilige-Gral-Produkte", d.h. User preisen ihre Top-Haarprodukte an. Ziemlich viele Menschen schwärmten vom Alterra Granatapfel Conditioner von Rossmann. Wie praktisch, dass wir einen in der Nähe haben! Sprach's und kaufte einen. Den werde ich aber erst testen, nachdem American Cream geleert ist. Das wird noch dauern. Denn ...

(man beachte meine super Überleitung)

... obwohl meine Haare so viel von dieser Spülung benötigen, brauche ich noch mindestens anderthalb Monate, bis ich die Flasche entsorgen kann. Das nächste, große Thema der Haarpflege ist nämlich der Waschrhythmus. Früher wusch ich alle zwei Tage. Am zweiten Tag musste das dann aber auch wirklich sein. Über den Sommer habe ich den Rhythmus auf drei Tage gestreckt und versuche mich derzeit an vier. Iiiiiih, denkt Ihr? Mir erging's ähnlich. Allerdings finden Eure Haare das super; je seltener Ihr sie der Tortur des Waschens unterzieht, desto besser. Perfekt wäre einmal die Woche. Krass wenig, oder? Jedes Mal, wenn Ihr Eure Haare nassmacht, werden diese gestresst. Die Struktur wird gelockert. Eure Haare sind biegsamer und brechen schneller. Außerdem leidet Eure Kopfhaut, denn die mag am liebsten vom Haarfett gepflegt werden und der vorherrschende pH-Wert auf dem Kopf gerät immer ein bisschen durcheinander bei der Reinigung. Wenn man seinen Waschrhythmus verlängern möchte (ehrlich, Mädels, Duschen ohne Haare ist sowieso viel entspannter und man verliert nicht so viel Zeit beim Stylen), muss man die erste Zeit fettige Haare durchstehen. Bei mir war's nie so schlimm. Eure Haare werden's Euch danken.

Wobei wir bereits zum nächsten Punkt kommen: das Styling. Wie ich bereits erwähnte, habe ich mich nie viel darum gekümmert. Je länger die Mähne aber wurde, desto weniger schmeichelte sie meiner runden Gesichtsform. Ich habe wirklich viele Haare, die trotz Stufenschnitt sehr schwer sind und dementsprechend platt liegen. Glattere Haarpracht als meine hat die Welt selten gesehen; das macht alles nur schlimmer. So begann ich das Locken mit dem Lockenstab "Pearl Wand" von Remington. Anfangs benötigte ich 40min zum Locken all meiner Haare. Aaaaargh. Viel zu lang! Mit beinah täglicher Übung und unter Unverständnis ausdrückendem Kopfschütteln meines Mitbewohners verringerte sich die Zeit auf 15min. Voll okay. Leider, leider tut Styling mit Hitze unseren empfindlichen Haaren gar nicht gut. Meine haben es mir zwar nicht wirklich übel genommen, aber vielleicht kann sich mein Haarzustand ja noch etwas bessern, wenn ich die Hitze weglasse? Wie aber schöne Locken ohne Hitze erzeugen? Meine Mutter schlug eine leichte Dauerwelle vor. Alkalische Dauerwellen halten schön lang, ca. sechs Monate, schädigen die Struktur aber stark. Saure DW hingegen sind schonender, halten jedoch, wenn überhaupt, nur halb so lang. Irgendwie wollte ich das meinen Haaren nicht antun ohne andere Möglichkeiten zu testen... so recherchierte ich und wurde fündig. Zunächst gibt es natürlich die Möglichkeit des Einwickelns auf Papilotten und papilotten-ähnlichen Dings. Bei Rossmann erstand ich 15 Papilotten (13mm) und sogenannte Airoller (30 Stück für 2,99€). Mein Favorit, den ich noch testen muss wie den Rest, ist aber die "sock curl method". Man nehme eine Haarsträhne (feucht; entweder einsprühen oder nasse Haare antrocknen lassen), wickele diese um eine Socke und binde ebenjene Socke oben am Ansatz leicht zu. Man schlafe in diesen Socken (man braucht ca. 4-12, je nach gewünschter Lockengröße) und am Morgen habe man wunderschöne Locken. Auf YouTube findet Ihr etliche Videos dazu – mit phänomenalem Ergebnis! Ich werde das bald mal ausprobieren und Euch berichten.

Gerade sitze ich zum ersten Mal mit den Airollern im Haar am Küchentisch und verfasse diesen Post. Morgen Früh werde ich sie entfernen und Euch vom Ergebnis berichten. Ich bin sehr gespannt...

Kümmert Ihr Euch auch (gern) um Eure Haare? Welche Produkte erlangten bei Euch Heiligen-Gral-Status? Was mögt Ihr (nicht) an Eurer Mähne?

Lasst es Euch gutgehen,
-Livh

5 Kommentare:

  1. ich finde deine Verpackungsidee klasse. Wie du sagst, sehr umweltfreundlich und kann auch super hübsch aussehen ;)
    Also ich habe so trockene Haare das ich sie nur alle 5 Tage waschen muss. Sie sind wirklich richtig trocken! Aber mit Spülung und Kur bekomme ich sie wenigstens ein bisschen gebändigt :D
    Liebste Grüße
    Myri

    AntwortenLöschen
  2. Ich danke dir für die lieben Weihnachtsgrüße und hoffe, dass du ein zauberhaftes Weihnachten hattest.

    Oh wow, New York! Also USA allgemein - traumhaft. Ich glaube gern, dass dir nichts Besseres hätte passieren können. Ich wünsch mir so sehr, mal dorthin zu reisen. War leider bisher nicht möglich - entweder fehlte Geld oder ich war nicht fit. Und seit 3 Jahren hab ich ja eine kleine Juniorin, mit der solch eine Reise nicht problemlos möglich ist.

    Also wenn du mal über USA und deinen dortigen Aufenthalt berichten würdest, ich würde mich freuen ;)

    Dein haariger Beitrag ist klasse. Erst dachte ich noch "Hmm, n ganzer Beitrag über Haare?" Aber ich fande doch jeden Satz sehr interessant - und wusste vieles vorher auch nicht. Ich bin da ja so ein Mitleidsfall. Drei Haare aufm Schädel und die sind fein/dünn. Ich probiere mich immer wieder daran, sie lang werden zu lassen (max. schulterlang). Und schneide die fisseligen Fransen dann doch wieder ab :/ Ich wasche täglich, allein wegen des Stylings. Und ich nutze immer wieder was Neues - vorwiegend aber Zeugs ohne Silikone. Leider fand ich bislang nichts, was meiner "Haarpracht" irgendwie übern Tag hilft. Das ist ein wahres Desaster, ich sag's dir ... ;)

    Liebe Grüße

    AntwortenLöschen
  3. Ich mag den Roten auch einen Tick lieber. Er sieht einfach so stolz aus :D Dankeschön! Ich habe mich selbst noch nie wirklich mit Kräutern beschäftigt aber finde es wirklich sehr interessant! Also bitte mehr davon :3

    Also meine Haare sind nachdem ich sie vor über einem Jahr, leider zu heftig, blondiert habe sehr trocken und ich habe das Gefühl dass sie nur sehr langsam wachsen... da beneide ich dich um deine schnellwachsenden Haare! Habe mir gestern zum ersten Mal ein Shampoo von Alverde gekauft... mal gucken wie das so ist. Und ich bin von dem Professional Oil Repair Haaröl von Balea ganz begeistert :) Irgendwie glänzen seitdem meine Haare mehr und fühlen sich nicht mehr so trocken an.

    AntwortenLöschen
  4. Dankeschön! Das Gleiche wünsche ich dir auch! Das Spray von Schwarzkopf habe ich auch benutzt aber das ist was anderes als das Öl... das Öl ist dickflüssiger und fühlt sich auch an wie Öl aber ohne zu fetten :) Möchte ja jetzt auf Produkte verzichten bei denen Tierversuche durchgeführt werden und deswegen will ich keine Produkte mehr von Schwarzkopf benutzen. Auch wenn man oft nicht wirklich sicher sein kann was jetzt tierversuchsfrei ist und was nicht.

    AntwortenLöschen
  5. Liebe Livh,

    ich wünsche dir ein frohes, gesundes und glückliches neues Jahr und hoffe, dass du gut reingerutscht bist.

    Ich kann gut verstehen, dass es wohl bedacht sein will, was man wie von sich preisgibt - weil man ggf. ja doch indirekt gut zuordnen könnte. Die Problematik stellt sich mir auch immer wieder aufs Neue. Zwar ändert dies nichts an meiner Neugier hinsichtlich deines USA-Aufenthaltes, allerdings kann ich bestens verstehen, wenn du diesen Part umklammerst.

    Es ist schön, dass du dich intensiver mit deinen Haaren befasst. Ich hatte das noch gar nicht so gesehen, aber es ist ja wirklich das Beschäftigen mit sich selbst - ob es nun Haare, Nägel oder sonstiges ist. Und das alles möchte Beachtung. Vielleicht sollte ich das Haare machen als gar nicht so lästig empfinden...

    Ich hörte auch mal, dass sämtliche Elektronik beim und vorm Schlafen nichts zu suchen hat. Leider halte ich mich selten bis gar nicht dran (aber ich kann problemlos tagelang schlafen). Jedoch lese ich seit Neuestem abends ein (tolles) Buch. Ein guter Fortschritt :) Und wenn du die Zeit zum "Locken" nutzt, ist das auch eine wunderbare und gleichzeitig sehr nützliche Variation.

    Alles Liebe :)

    AntwortenLöschen