Freitag, 9. November 2012

5 Dinge gegen Weltschmerz

Die Erfahrungen, die ich schildern werde, sind natürlich nur meine ganz persönlichen, aber andererseits bin ich ja nicht so einzigartig, wie ich mich gern selbst glauben mache, und die Wahrscheinlichkeit, dass es noch bestimmt zehn Leute gibt, bei denen diese Maßnahmen auch greifen, ist mittelgroß.

Im Frühling dieses Jahres ging es mir lange nicht sehr gut, und es lag ausnahmsweise nicht nur daran, dass ich mich im Frühling immer unbehaglich fühle. 
Im Frühling sind einige ziemlich fiese Sachen passiert: Herzschmerz, Zukunftsangst und Sorge um wichtige Menschen. Hinzu kam, dass eine (mittlerweile nicht mehr) Freundin mir ziemlich Druck gemacht hat, andere Freundschaften abzubrechen - also alles sehr anstrengend. 

Ich habe keine enge Bindung zu mir selbst und habe erst gemerkt, dass mit mir was nicht stimmt, als meine Augenlider nicht aufhören wollten, zu zucken.

Dann habe ich versucht, eine Flugreise zu unternehmen, wobei ich bei der Passkontrolle so Angst hatte, dass man mich aufgrund der Irren-Augen nicht würde fliegen lassen. Hat dann aber doch geklappt.

Meine Blutwerte waren okay, also hab ich mich der anspruchsvollsten Aufgabe meines Lebens gewidmet: gut zu mir selbst sein. 
Ich finde es immernoch wahnsinnig schwierig, gut für mich zu sorgen, aber immer, wenn mal wieder alles viel zu verwirrend ist, klammere ich mich stur an eine handvoll Dinge, die mir zuverlässig wieder auf die Beine helfen. 

Langer Rede kurzer Sinn: diese fünf Sachen bauen auf. 

Wasser. So viel, dass der Kopf sich funktionsfähig anfühlt, und dann noch ein bisschen mehr. 
Obst. Ein Apfel zum Frühstück, eine Mandarine in der Mittagspause, eine Birne, irgendwas. 

Granatapfel. Es empfiehlt sich, zu warten, bis er reif ist.

Sport. Solange er dir irgendwas gibt, ist es völlig egal, welchen Sport du ausübst.

Ich will hier nicht mit den üblichen, allseits bekannten Vorgaben kommen. Für mich war absolut verwunderbar, zu sehen, wie dankbar mein Körper auf diese kleinen Änderungen reagiert. Ich war deutlich weniger down und hatte morgens keine Kopfschmerzen. Und als ich halbwegs stabil war, sind mir wieder Dinge eingefallen, die mich glücklich machen, was gut war, ich hatte sie nämlich vergessen, als es mir schlecht ging, das war vielleicht das Schlimmste daran.

Dinge mit den Händen tun. So als Student leide ich oft darunter, dass ich nicht sehen kann, wie ich Fortschritte mache. Es gibt kein Werk, das unter meinen Händen entsteht (außer, wenn ich Arbeiten schreibe). So ein bisschen rumzuwerkeln, ohne Sinn und Zweck was stricken oder nähen tat gut.

Und Musik. Das kann jeder nachvollziehen, oder? Musik ist Gold. Wenn ich verwirrt bin und mein Kopf partout nicht still sein will, mag ich klassische Musik sehr gern (wobei "klassisch" hier alles umfasst, was mit Klavieren oder den Philharmonikern realisiert wird). Der planmäßige Ablauf, das Wiederaufgreifen von Motiven beruhigen mich unheimlich, auch wenn die Musik selbst nicht ruhig ist. Hier ist die Empfehlung des Hauses.

Ja, das sind meine Helfer in der Not. Wer sie ausprobiert, tut das selbstverständlich auf eigene Gefahr - so krasse Sachen wie Wasser, Obst und Sport. 
Ich heiße Kiki, das L steht für Gefahr.

Wenn sich die zehn Leute, bei denen die Mittel hier auch greifen, melden, würde ich jubelnd im Kreis springen, in meinem Kopf. Von den anderen interessiert mich natürlich deren Mittel im Kampf aus dem Tief. Wer erhellt mich?

5 Kommentare:

  1. Hallo!

    ich habe gerade deinen Kommentar gelesen und das ehrt mich richtig! Ich finde Hyuna nämlich unnatürlich schön und total attraktiv, also sehe ich das ganz und gar nicht als kein Kompliment !! ^__^
    Ich danke dir!

    Und ich find den Eintrag sehr interessant ^-^ Sachen, die definitiv wahr sind.

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  2. Das mit der Mauer aus Stacheln kenne ich nur zu gut. Ich ziehe mich zu oft komplett zurück und bin deswegen auch so einsam... es ist also auch zum Teil meine Schuld :/ Vielleicht hast du Recht aber es ist wirklich sehr schwer nach Hilfe zu fragen... irgendwie bin ich manchmal auch zu stolz und bleibe lieber alleine als mir "Hilfe" zu holen.
    Ich hoffe das mit dem draufgehen hört sich schlimmer an als es war :(

    Das ist soo verdammt lieb von dir! Danke! :') Auch wenn ich nicht an Happy Ends glaube... bin einfach Pessimistin durch und durch ^^

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  3. Hi:-)

    Vielen Dank für den tollen Kommentar! Sowas spornt wirklich an:-)

    Das ist wirklich ein schöner Post von euch. Ich denk, solche Momente kennt jeder irgendwie. Und die Tipps sind echt super. Gerade in schweren Zeiten weiß man ja oft nicht weiter, da ist es gut, solche Anregungen zu finden, gerade, wenn man sich nicht traut, jemanden um Hilfe zu fragen.

    Viele Grüße, Nicole

    augustmond.blogspot.de

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  4. Toller Beitrag. Ich kenne das Gefühl leider nur zu gut und bin durch eine Freundin auf Facebook erst heute wieder dazu gekommen, einmal genauer das Wort Weltschmerz unter die Lupe zu nehmen.
    Ich habe nun eine Liste mit 33 Dingen erstellt, welche gegen Weltschmerz helfen (zumindest so gut es geht), welche inspiriert von anderen Facebooknutzern und ihren Antworten entstanden ist.
    Vielleicht ist das ja auch relevant für andere, die deinen Beitrag lesen und dachte mir, ich könnte mal einen Link da lassen ;)
    Falls es unpassend sein sollte, kann der Kommentar bzw. der Link auch wieder gelöscht werden.

    Liebste Grüße
    Lu ♥

    oceanhippieblog.wordpress.com/2017/10/19/weltschmerz/

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