Mittwoch, 14. November 2012

Recycling-DIY: Baby-Tortenplatte mit Füßchen

Böse Zungen behaupten bisweilen, ich (Kiki), sei ein bisschen verträumt, ja, ein Tollpatsch. Diese bösen Stimmen, man muss das zugeben, haben nicht ganz unrecht (es sind ja auch meine Eltern). Ich bin wirklich oft ein bisschen mit dem Kopf woanders und so komme ich leicht in die Situation, wo etwas schiefgeht, aber alles läuft so langsam ab, dass ich, während ich den finalen fatalen Handgriff tue schon sehe: Aha - das gibt Scherben. Kennt das noch jemand?
Leider ist es dann für Reue in der Regel zu spät. 

Mit diesem Problem bin ich allerdings offenbar nicht allein, denn als ich unlängst die Küche unserer WG betrat, lagen im Altglas einige kaputte Gläser, auf die ich meinen godzillaesken Einfluss aber nicht (das weiß ich!) ausgeübt hatte. Sondern offenbar einer meiner Mitbewohner.

Kein Problem, erstens bringen Scherben Glück, und zweitens bin ich so auf ein kleines DIY-Projekt gekommen, das mir wirklich Freude gemacht hat, denn ich bin nicht nur tollpatschig, sonders auch alltagskreativ.

Eines der Gläser, in Weinglasform, aber mit sehr festem Stiel, ich möchte fast sagen, Stamm, war so glücklich an der Tulpe abgebrochen, dass die Bruchkante Stamm-Tulpe perfekt glatt war. So sah das aus: 




Was ich dann gemacht hab, war babyleicht: Ich habe meine Mutter um eine Untertasse angehauen. Aus dem Service, das sie Ende der Neunziger zum Anlass eines runden Geburtstages im Familienkreis erstanden hat, und zwar mit dem Hinweis, es wäre so "peppig". Oder hat sie "fetzig" gesagt? Ist schon so lange her. Aber es war auf jeden Fall so ein bescheuertes Neunzigerjahrewort.

Hier ein Beispiel für die Geschmacksverirrungen der Neunziger, die auch vor eventuell mitessenden Augen nicht haltmachen. Skrupellos. 





Fragt nicht, wie die Tassen aussehen.

Dann hab ich beides mit Heißkleber zusammengeklebt. Fertig. 
Wer es professioneller angehen will als ich, verwendet am besten Porzellankleber, ich glaube, das klebt dauerhafter. Außerdem rate ich dringend, beim Zusammenkleben eine Wasserwaage auf die Untertasse zu legen, damit ihr sehen könnt, ob sie gerade ist.

Und dann? Fertig. Heißkleber aushärten lassen, Kekse drauf und mit Tee und Buch gemütlich machen.





Es hat wirklich gut getan, mal wieder was zu basteln. Der ganze Prozess, sich etwas ausdenken, dann die Mittel beschaffen und die Idee schließlich umsetzen - das gibt mir wahnsinnig viel. Und es ist so schön geworden, mein kleines Schmuckstückchen. Ich will ständig Kekse essen, was allerdings weniger mit der Tortenplatte zu tun hat. 

Gefällts euch, und wollt ihr mehr davon sehen, wie ich aus Müll anders geformten Kram mache?

3 Kommentare:

  1. Das ist ja eine super Idee, sollte ich auch mal ausprobieren;-) Sieht wirklich klasse aus:-)

    Viele Grüße, Nicole

    augustmond.blogspot.de

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  2. Total komisch... aber kenne auch andere Leute die ausschließlich auf dem Bauch schlafen... warum kann ich das nicht? :D Dankeschön! Ich will ja auch besser werden ._. und von nichts kommt eben leider nichts.

    Finde die Idee auch super! Und sieht auch noch süß aus :)

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  3. Neunzigerjahrewort. Genial :D

    Spitzenmäßige Idee, sieht trotz "peppigem Tellerchen" echt klasse aus. Ich hätte gern mehr davon. Da ich auch gern auf Anleitung kreativ bin ;) Zudem hat das so'n bisschen was von Mc Gyver -> aus 'nem Kaugummi 'ne Waschmaschine machen (war ja so, in den 90ern - oder noch früher?).

    :)
    Liebe Grüße

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