Dienstag, 28. Mai 2013

Aus der Hexenküche: Trostpflastergetränk, virgin.

Hallo alle,

ich entschuldige mich gar nicht für die Stille auf dem Blog - es geht, ihr werdet es euch gedacht haben, privat mal wieder rund bei uns.

Livh spuckt in einem Wahnsinnstempo Magisterarbeitsseiten aus. Ich bin starr vor Bewunderung angesichts des Pragmatismus und der Disziplin, mit der sie das macht, wow.
Ja, und ich, ich lerne auf die mündlichen Prüfungen und gaukle mir dabei Normalität vor. Ich fühle mich wie der Diener Heinrich und freue mich sehr darüber, dass die Zahl der Prüfungen mit der Zahl der Eisenbänder übereinstimmt. Ich mag Übereinstimmungen.

Aber damit ihr wisst, dass wir euch nicht vergessen haben, wollte ich das Rezept für mein Lieblingsgebräu mit euch teilen.
Es ist ein Heißgetränk und somit eher in Herbst und Winter zuhause, aber angesichts der Temperaturen (für die meine Oma von "die Eisheiligen!" bis zu "die Schafskälte!" allerlei bauernregelngespeiste Entschuldigungen findet) passt es auch jetzt ganz gut. Es enthält viel Vitamin C und hilft somit, Erkältungen vorzubeugen.
Hätte ich den Post mal früher geschrieben, bevor ich zum zweiten Mal in diesem Jahr mit Grippe darniederlag.

Jedenfalls.

Für vier große Tassen braucht man: 

eine große Zitrone
eine große Orange
vier Stangen Zimt
Wasser. 

Das Wasser zum Kochen bringen - Würzburger entkalken vorher vielleicht ihren Wasserkocher, yay! - währenddessen die Zitrone und die Orange - beides am besten Bioqualität - gründlich waschen und in jeweils vier dicke Scheiben schneiden.

In jede Tasse eine Zitronen- und eine Orangenscheibe geben, kochendes Wasser drauf, süßen nach belieben und mit der Zimtstange umrühren.
Trinken.

Ich mag die Mischung unterschiedlicher Säuregrade sehr. Außerdem wirkt das Getränk durch die Wärme und durch die ätherischen Öle des Zimtes und der Orange entspannend, und ich nehme gerne einen Bierkrug voll, wenn der Tag zuende geht und ich mich mit einer Folge Inspector Barnaby in mein Bett verkrieche.

Wenn ich mich das nächste Mal melde - und ich weiß nicht, wann das sein wird, ehrlich gesagt - dann erzähle ich was über Prüfungsangst und über Brot. In beidem kenne ich mich aus, manchmal mehr, als mir lieb ist.

Bleibt uns gewogen! Wir haben grade einfach echt viel zu tun :/

Alles Liebe
Kiki

Dienstag, 7. Mai 2013

Aus dem Hexenbadezimmer: Fünf hausgemachte Peelings

Livh und ich, das werdet ihr schon bemerkt haben, machen uns ja immer ziemlich viele Gedanken darüber, wie wir unseren Wunsch nach gutem Aussehen und einem guten Körpergefühl verbinden können mit größtmöglicher Rücksicht auf unsere Umwelt.
Das äußert sich so, dass wir, wo wir können saisonal und regional einkaufen. Das Älterwerden - Review hier - bringt nicht nur Falten mit sich, sondern auch die Feststellung, dass man sich wirklich besser fühlt, wenn man sich gutes, im Sinne von qualitativ hochwertiges, Essen gönnt. Und so führt unser Weg immer öfter zum Bäcker statt in den Discounter, oder zum Bioladen statt zu Kupsch. Schon allein deshalb, weil das in Würzburg preislich keinen signifikanten Unterschied macht, aber das nur am Rande.

Möglichkeiten, sich guten Gewissens zu versorgen, gibt es viele, auch im Kosmetikbereich. Wir achten darauf, dass die Inhaltsstoffe möglichst natürlich sind, gerne vegan - Danke, Lush! - und dass für unseren Bedarf möglichst wenig Unheil auf diesem unserem Staubkorn im Universum angerichtet werden muss.

Umso mehr erschrecke ich, wenn ich mal wieder auf etwas stoße, was ich übersehen habe.
Dinge, die ich übersehen habe Nr. 371: Mikropeelingpartikel.

Mikropeelingpartikel sind in vielen Peelings (doch, tatsächlich!) enthalten, um - ratet mal - richtig, um zu peelen. Und sie machen ihren Job je nach Peelingqualität unterschiedlich gut.
Das Problem ist nur, dass diese Teile manchmal so fein sind, dass sie sogar die Filter in den Kläranlagen (wohin mein Mensch mich einstmals zu einem romantischen Ausflug lud, aber das nur am Rande) passieren können. Dann kommen sie in die Flüsse und später dann ins Meer, wo sie Teil der Unmegen von Plastik werden, die im Meer treiben und den Lebensraum der Meerestiere beeinträchtigen. Und das Schlimmste ist, dass viele Meerestiere die kleinen Plastikpartikel, die das Peeling zum Peeling machen, für Futter halten und fressen und irgendwann an dem vielen Plastik im Magen draufgehen.

Deswegen habe ich mir mal Gedanken gemacht und eine Liste von Dingen zusammengestellt, die hervorragende Peelingeigenschaften haben, ohne dass Plastik in Flüsse und Meere gelangt. Die meisten sind echt billig und jederzeit im Haushalt verfügbar.

Also, fangen wir an.

1. Haferflocken
Hafer wirkt entzündungshemmend und hat eine leicht entwässernde Wirkung. Haferflocken sind außerdem mein Lieblingsfrühstück, aber auch von außen nähren sie hervorragend.

Man mischt eine streichfähige Paste mit
a) Milch, um die Haut noch während des Peelens mit Nährstoffen zu versorgen oder
b) Honig gegen fettige Haut oder
c) Beeren, für den ultimativen Straffungseffekt (siehe Älterwerden) oder
d) Pfefferminztee, gegen unreine Haut

Einfach die Paste wie ein Peeling aufs Gesicht reiben, gern auch noch ein bisschen einwirken lassen, und fertig.

2. Beeren

Besonders Himbeeren und Brombeeren haben ja diese kleinen Kerne, die gern zwischen den Zähnen stecken bleiben. Eine Handvoll Beeren, kurz mit dem Pürierstab kleingemacht, so dass noch Kernstücke zu spüren sind, geben aber ein gleich zweifach wirksames Peeling ab: die geschroteten Kerne peelen mechanisch, während die Fruchtsäuren die restlichen alten Hautteile sanft wegätzen.
Ein Oxymoron? Nein.
Darüber hinaus wirken die Beeren entzündungshemmend und straffend.

3. Reisschrot

Auch sehr leicht selbst herzustellen, einfach 3-5, je nach zu peelender Fläche, Esslöffel Reis mahlen. Die Größe der Peelingpartikel bestimmt ihr hierbei selbst. Mit Olivenöl verrühren, bis das Peeling die gewünschte Konsistenz hat, und voilà!
Mein Kräuterbuch schlägt außerdem vor, die gleiche Menge Ingwerpulver hinzuzugeben, dann braucht man ein bisschen mehr Öl und erhält ein Körperpeeling, das nach dem Sport die Durchblutung anregt und Muskelkater vorbeugt, und, ich zitiere: "Das Peeling macht putzmunter, man kann danach also alles tun, nur nicht schlafen." (In: Hirsch, Siegrid; Grünberger, Felix: Die Kräuter in meinem Garten. S. 272)

4. Kaffee

Nicht mein Lieblingspeeling, aber einfach und schnell: Kaffeesatz über die Haut reiben. Fertig.
Na gut, abspülen vielleicht noch. Das gilt übrigens für alle Peelings, aber das wusstet ihr, oder?

5. Zucker und Salz

Ich persönlich ziehe Zucker vor, weil Salz bei mir schnell brennt und wehtut - ich habe sehr trockene Haut.
Zu diesem Punkt möchte ich aber gar nicht viel sagen, weil Livh ein Zuckerpeeling in Aussicht gestellt hat, über das sie natürlich selbst berichten muss! Spannend und, Achtung,  hautnah.
Ich bin so. lustig. manchmal.

Das war ein kleiner Einblick in mein persönliches Schönheitsarsenal mit günstigen, naheliegenden Mitteln.
Habt ihr irgendwelche Lieblingshausmittel?

Alles Liebe
Kiki

Samstag, 27. April 2013

Livhs Woche in Bildern

Eine neue Kategorie! Yay! Da ich mit dem regelmäßigen Schreiben in Magisterzeiten ja leider doch etwas überfordert bin, führe ich hiermit Livhs Woche ge-instagram-t ein. Was wird zu sehen sein? Spektakuläres und weniger Spektakuläres, viel Essen und einfach Dinge, die mir im Alltag begegnet sind und es wert waren fotografisch festgehalten zu werden. Erwartet bitte keine Kunstwerke – die DSLR lasse ich im Normalfall daheim. ;)

Los geht's!


Hier sieht Ihr unglaublich simples und leckeres Abendessen. Sojaburger auf Avocado mit Linse-Curry-Aufstrich wiederum auf Bio-Sonnenblumenkernbrot.


Nach über zwei Wochen Deprivation konnte ich im örtlichen tegut ENDLICH meine geliebten Pink Lady Äpfel auftreiben... I've missed you so much, guys.


Kiki hat mich zu dieser fabelhaften Kreation inspiriert! Aus ihrer Hexenküche stammte das Basisrezept und ich habe zuhause einfach alles zusammengeschmissen, was an Gemüse da war. Das Endergebnis nannte ich 'Regenbogensalat'. Zutaten sind: Weizen, Paprika, Tomate, Kidneybohnen, Avocado, Gurke und Mais. Verfeinert mit Gartenkräuterdressing.


Mittwochabend habe ich so etwas wie Pralinen selbst zubereitet. Schokolade erhitzen, in ein Eiswürfeldings kippen, einen Klecks Erdnussbutter drauf, den Rest der Schoki drüber und ab in den Kühlschrank. Kiki und mir haben sie sehr gemundet.


Das klebt bei uns auf der Arbeit am Kühlschrank. Bringt mich immer wieder zum Schmunzeln.


Heute im Lidl. Wenn's mal wieder auf Vampirjagd geht, wisst Ihr, wo Ihr das harte Zeug bekommt! 

So langsam bekomme ich Hunger; ich glaube, ich brate mir noch einmal Sojaburger an und schnabuliere sie mit dem Rest Weizensalat. Omnomnom. Ein schönes Wochenende!

Love,
-Livh

Dienstag, 23. April 2013

Oh soleil! - DIY Naturkosmetik-Blondierungsspray

Hallo alle!

Seid ihr auch so motiviert durch das viele Licht, die weiche Luft und die allüberall anzutreffenden Blüten? Der Würzburger Ringpark ist ein einziges rosaweißes Blütensahnebaiser, die Luft riecht süß und verheißungsvoll und man kann sogar schon wieder ohne Schal nach draußen!
Hart.

Nachdem Livh ihr wundervolles Curryrezept geteilt und somit eine Möglichkeit geliefert hat, Sonne nicht nur zu spüren, sondern auch noch zu essen, widme ich mich heute mal dem schönen Schein.

Dass der Sommer kommt, erkennt man ja vor allem daran, dass in den Drogerien inzwischen Blondierungsspray mit fantasievollen Namen käuflich zu erwerben ist. Wer sich einigermaßen für Haarpflege und/oder Naturkosmetik interessiert, der kommt bei der Zutatenliste allerdings ins Grübeln, und wer noch so tickt wie ich, der fragt sich: soll ich echt so viel Kohle raushauen für ein Produkt,dessen Inhaltsstoffe sich für mich jetzt mehr so mittel anfühlen?

Doch Rettung naht!

Ich stelle euch heute ein supereinfaches, günstiges, veganes und nur zwei Zutaten enthaltendes Blondierungsspay vor. Zitrone hellt leicht auf, und Kamille umhüllt das Haar mit einem feinen Goldton.



Was also braucht man?
Wenig.

eine große Handvoll Kamillenblüten (für einsfünfzig, glaube ich, bei Müller)
eine große Zitrone.

Was macht man?

Zuerst bringt man 0,5 l Wasser zum Kochen und übergießt damit die Kamillenblüten. Der Tee muss mindestens eine Viertelstunde ziehen, es lohnt sich also, jetzt eine Runde duschen zu gehen und dabei auch mal wieder ordentlich zu peelen, die Beine zu rasieren usw., sich also mal richtig Zeit zu lassen und sich etwas Gutes zu tun. Nicht die Haare föhnen! Da kommt ja erst noch die Blondierung drauf!

Dann presst man die Zitrone aus, gibt den Saft zum Tee, rührt gut um und gibt die Mischung durch ein Sieb, um die Blüten und das Zitronenfruchtfleisch rauszuholen.

Und dann gibt man die Mischung auf die nassen Haare. Entweder nimmt man dazu eine Sprühflasche (man kann zum Beispiel eine leere Hitzeschutzsprayflasche nehmen), oder man nimmt eine alte Bürste und taucht sie in den Tee und bürstet die Blondierung auf.

Dann noch an der Luft trocknen lassen - im Sonnenschein ist die Wirkung der Zitrone besonders stark - und natürliche sommerliche Strähnchen aus natürlichen Zutaten genießen.
Tadaa!
Natürlich ist auch diese Aufhellung, wie jeder Aufhellungsprozess, mit einer verstärkten Beanspruchung der Haare verbunden, also gönnt ihen öfter mal eine Ölkur, wenn ihr parallel die Kamillenblondierung verwendet.
Außerdem wollt ihr vielleicht von Chlorwasser wegbleiben - die von Blondierungen bekannten Grüntöne können auch hierbei vorkommen.
Achja, und wie immer verwendet ihr diese unheimlich gefährliche Mischung auf eigene Verantwortung.

Ich möchte noch betonen, wie unfassbar altruistisch ich gerade bin. Meine Haarfarbe ist nämlich das hier:

And den Spitzen noch ein bisschen Henna, sonst stolze NHF-Trägerin!
Beachtet mein Koboldohr!
Ja, jedenfalls könnte ich gar nicht so viele deutsche Zitronen (hier ist ein literarischer Querverweis eingebaut. Wer erkennt ihn?) kaufen, um mir blonde Strähnchen zu verpassen. Dieser Eintrag fällt also in die Kategorie "Gut für's Karma".
Was machen wir dunkelhaarigen Schönheiten also?

Wir trinken die Mischung einfach. Denn sie macht nicht nur von außen hübsch, sondern auch von innen: Kamille entspannt und hellt die Stimmung auf, Zitrone entgiftet und beide sind gut für den Bauch.
Oder man nimmt es als sanftes, leicht aufhellendes Gesichtswasser.
Die Goldmädchen unter euch natülich auch.

Habt schöne sonnige Tage und seid gut zu euch!

Alles Liebe
Kiki

Sonntag, 21. April 2013

Rezept: Veganes Thai-Curry (Level: easy)

Ihr Lieben,

nach einem sehr lecker anmutenden Rezept aus Kikis Hexenküche geht es heute gleich weiter mit Futter; dieses Mal mit asiatischer Cuisine.

Mein Handy klingelte. "Wollen wir heute Abend kochen?" "Gern," erwiderte ich, "aber was? Worauf haben wir Lust?" "Keine Ahnung, deswegen rufe ich an." "Na toll. Ich weiß nicht mal, ob ich Appetit auf Cremiges oder Fruchtigfrisches habe. Oder Curry!?" "Lass uns ein cremig-fruchtig-frisches Curry machen!" Gesagt, getan. 

Was Ihr braucht (für ca. vier Portionen):
  • 200g schnittfesten Tofu (oder mageres Hühnchengeschnetzeltes, wer es fleischhaltig mag)
  • 400ml Kokosmilch
  • 3 EL rote Currypaste
  • 1-2 EL Erdnussbutter (Oder 200 Löffel. Erdnssbutter kann man ja nie genug essen.)
  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • Gemüse nach Wahl. Wir hatten einen halben Brokkoli (frisch), zwei Paprika und eine Zucchini.
  • Pfeffer, Salz
Zuerst den Tofu in kleine Würfel schneiden und mit reichlich Öl anbraten (der saugt wie ein Schwamm). Zwiebel und Knoblauchzehe zerkleinern und dazugeben. Als nächstes den Brokkoli mit andünsten, nach ein paar Minütchen dürfen auch die restlichen Gemüse mit Topfparty feiern. Die Kokosmilch mit Currypaste und Erdnussbutter hinzufügen, ziehen lassen. Bei der Paste und der Erdnussbutter müsst Ihr nach Eurem Geschmack variieren. Das Ganze haben wir mit Salz, Pfeffer und Koriander verfeinert. Die Currypaste wird erst nach hinten heraus pikant, deswegen braucht man Pfeffer, der für sofortige Schärfe sorgt. Das Curry ein bisschen vor sich hin köcheln lassen, fertig!
Je nach Belieben mit Reis oder gewürfelten Kartoffeln servieren.

So in etwa schaut das vegane Thai-Curry dann aus:



Ach, das hier? Das ist nur ein dekadenter Late-Night-Nachtisch, den mein Kochpartner und ich am vergangenen Montag verzehrt haben... ;)

Love,
-Livh





Freitag, 19. April 2013

~ * ~ Hexenküche ~ * ~ Wildkräutersalat mit Ayrandressing

Hallo alle!

Es wird warm! Der Frühling ist da! Doch, tatsächlich - auch wenn es jetzt erstmal wieder kühler wird und regnet. Ich persönlich mag den Regen ja - "some people feel the rain, others just get wet", sagt ein von mir Verehrter.
Ich sehe Frühlingsregen durchaus noch vom Standpunkt der Generationen von Bauern, die meine Ahnenschaft bilden - nützlich und hilfreich. Irgendwie muss das Saatgut ja keimen und die gepflanzten Gemüse ja anwachsen.

Mairegen bringt Segen - stellt euch drauf ein!

Was ich besonders liebe, sind die Wiesen, die von Tag zu Tag grüner werden. Die Veilchen kommen hervor, Scilla und Kuckuksblumen - und gaaaaaanz viele Kräuter.

Also bin ich vorgestern bei schönstem Sonnenschein losgezogen und habe mir die Zutaten für einen Wildkräutersalat zusammengesucht. Stilecht mit kleinem Körbchen und einer Blume im Haar bin ich über den Hang hinter unserem Haus gekrochen und habe die Radfahrer belustigt.
Aber das Ergebnis war es wert.

Und hier kommt das Rezept - Anwendung wie immer auf eigene Gefahr.

Aus Kikis Hexenküche: Wundervoller Wildkräutersalat

Vorher

Zutaten für eine hungrige Hexe: 


1 große Handvoll gemischte Wildkräuter (junger Löwenzahn, Giersch, Brunnenkresse, Sauerampfer, Gänseblümchen...)
6-10 Halme Schnittlauch
optional: Toppings: Weintrauben, Radieschen, Eier, Tofu... kleingeschnitten und zum Drüberstreuen.

Okay. Zunächst werden die Kräuter gewaschen und größere Blätter kleingezupft. Dann schneidet man den Schnittlauch in kleine Röllchen und vermischt Kräuter und Schnittlauch. Alles in eine schöne Schüssel geben.

Dann das Dressing anrühren:
1 guter Esslöffel Ayran
1/2 Teelöffel mittelscharfer Senf
etwas Pfeffer, eine Prise (nur eine Fingerspitze) Zucker

Alles gut verrühren, es sollten keine Senfklümpchen mehr im Dressing sein - es sei denn, Ihr wollt das so - und über den Salat geben. Gut vermischen, und die Toppings (ich hatte rote Trauben und Veilchenblüten) obendrüber streuen.
Eine große Scheibe Bauernbrot mit Butter oder Veggie-Zwiebelschmalz vervollkommnet die Hexenmahlzeit.

Bild für den Blog machen.

Essen.

Nom Nom Nom.

Nachher
Die Kräuter schmecken nicht nur kräftiger als Eisbergsalat, sie sind auch noch voller Vitamine und helfen dem Körper, bestimmte Stoffe besser zu verarbeiten. So erleichtern sie beispielsweise die Aufnahme von Kalium, was ziemlich toll ist, wenn man, wie ich, mal wieder lernen muss und jede Unterstützung der Nerven gebrauchen kann. Und auch sonst entgiftet der Salat und ist absolut fantastisch.

So. Ich verschwinde mal nach draußen... mich hält es grade nicht drinnen, ich würd' mich ja entschuldigen, aber es tut mir kein bisschen leid.

Alles Liebe

Kiki

Sonntag, 14. April 2013

Lebenszeichen | Livh

Ja, es gibt mich noch! Kaum zu glauben, aber wahr. Ich entschuldige mich für meine lange Absenz. 

Ich befand mich auf "Mission Ich". Mission Ich ist ganz wichtig. 

Februar und März habe ich damit verbracht eine Wohnung zu suchen, denn ich musste dringend aus meiner WG raus. Ruhe war schier nicht möglich. Selbst, wenn meine Tür geschlossen war, wurde das nicht respektiert, ebenso wie meine ständigen Hinweise, dass ich gern allein sei... Nun ja, Konsequenz war, dass ich dringend ausziehen wollte. Wohnungssuchen in Würzburg ist, seid gewarnt, der absolute Horror. Nie wieder wollte (und will) ich in eine WG einziehen, also musste es eine Ein-Zimmer-Wohnung werden. Der Run auf die Wohnungen ist hier so groß, dass ich mich oft innerhalb von fünf Minuten nach Onlinestellen einer Anzeige gemeldet habe, aber nicht einmal mehr zu einer Besichtigung eingeladen wurde. Die paar Mal, die ich mir tatsächlich etwas ansehen durfte, musste jeder Bewerber seine Telefonnummer und Namen auf ein Zettelchen schreiben und dann wurde gelost... Lange Rede, kurzer Sinn: Zwei Monate Suche gingen mit einem semi-guten Ergebnis zu Ende. Ich habe nun meine eigenen vier Wände, 18qm, möbliert (ich vermisse mein Bett ;_;), dafür aber eine kleine Küchenzeile, meinen eigenen Kühlschrank und mein eigenes Bad. Einmal Blut geleckt, wurde ich nur darin bestätigt, nie wieder in eine WG zu ziehen. Ich kann aufstehen, wann ich will, duschen, wann ich mag, rumhüpfen, wie es mir beliebt! Toll!

Eine eigene Bleibe zu finden, war also Schritt Nummer 1 auf Mission Ich. Weiter ging es mit Sport und Ernährung. Das Internet hat mir den nötigen Schubs gegeben, und so hat sich seit Januar meine Einstellung zu Fitness und Ernährung stark geändert. Ich esse nun definitiv kein Fleisch mehr und ernähre mich, so gut es geht, vegan. Ab und an gibt's Käse, den mag ich einfach gern. Mit jeder Mahlzeit serviere ich Obst oder Gemüse. Ich habe dunkle Schoki im Haus und wenn ich die essen will, esse ich sie. Basta. Moderation is key. Was den Sport angeht: Sechs Tage die Woche mache ich was. Sei es Zumba, Joggen, Yoga, eines von Jillian Michaels' Workouts... ich muss was tun. Jede Woche, wenn es Ruhetag heißt, kribbelt der ganze Körper und will arbeiten! Nein, muss ich ihm dann sagen, heute musst Du Dich regenerieren, morgen wieder. :) Es ist Wahnsinn, wie süchtig man danach wird. Der Körper will förmlich was tun! Ich esse reichlich, dafür viel gesünder, und mache Sport. Auch wenn sich an meinem Körper in den drei Monaten nicht viel getan hat, von außen, so merke ich doch, wie gut mir die Änderungen innen tun. Freunde und Familie haben sich das Augenrollen endlich abgewöhnt, wenn ich mal wieder ein Treffen nach hinten legen muss, denn "vorher ist Sport, da kann ich nicht". Kiki und ich waren erst gestern wieder auf einer Zumba-Party (treue Leser erinnern sich vielleicht an letzten November) und haben vier Stunden lang gerockt! Auf dem Rückweg sinnierten wir, wie viel lieber wir unsere Samstage mit vierstündigen Workouts verbringen als mit Party und Alkohol. Sehr viel lieber. 
Meine Mama konnte ich bereits anstecken. ;) Schritt 2 auf Mission Ich hat meine Lebensqualität stark verbessert. Jeder muss für sich seine Balance finden. Mein Körper und ich sind endlich glücklich und Partner anstatt Feinde.

21 Tage, sagt man, benötigen Körper und Geist, um etwas in eine Gewohnheit umzuwandeln. Wenn Ihr etwas in Eurem Leben ändern wollt, gebt Euch mindestens 21 Tage. Mit 'baby steps' geht's los. Nicht aufgeben! Ich bin noch lange nicht da angekommen, wo ich hinmöchte – Mission Ich continues. 

Für Interessierte:

Hier findet Ihr die sogenannte 21-Day-Yoga-Challenge. Jeden Tag zwischen 10 und 35 Minuten Yoga. Sehr angenehm. Ich hab's ein bisschen schleifen lassen, weil ich lieber high intensity workouts mag und die halbe Stunde Yoga dann nicht mehr einschieben kann (oder möchte).

Hier gibt es z.B. Level 1 des 30 Day Shred Programms von Jillian Michaels (Amerikas Nummer 1 unter den Fitnessgurus). Level 2 und 3 können ebenfalls bei youtube gefunden werden. Jedes Level muss zehn Tage lang trainiert werden. Da ich verschiedene Workouts habe, schiebe ich 30 DS immer mal wieder ein. Habe mich bis Level 2 vorgearbeitet, uff.

Befindet Ihr Euch auch auf Mission Ich? Wie sieht das bei Euch aus?

-Livh

Dienstag, 9. April 2013

Schöner leben I | Busen

Heute fühle ich mich verbessernd. Lebensverbessernd.
Worüber ich schreiben will, hat bei mir nämlich einiges bewirkt.
Es geht zur Abwechslung mal weder um Haare, noch um Essen, noch um Sport.

Heute geht's um Brüste.

Das bringt uns jetzt erstmal ganz viele Klicks.

Ich selbst habe jahrelang BHs der Größe 75 C gekauft. Ich war mir da auch sehr sicher, klar, das ist meine Größe.
Dass meine Brüste darin komisch aussahen und keine gute Form hatten - nicht im Traum dachte ich daran, dass das am BH liegen könnte.
Die Schuld hatte für mich, ganz klar, mein Körper.

Jetzt ist es so, dass ich auf eine ereignisreiche Körperschemastörungskarriere zurückblicken kann. Mein mentales Festklammern an der Größe 75 C hatte nicht zuletzt damit zu tun, dass ich mir selbst das Erwachsenwerden, das Frau-Sein, wirklich krumm genommen habe.
Größer als 75 C war schlicht und ergreifend nicht erlaubt.

Meine Weiblichkeit war gedeckelt. Überschreitungen, so dachte ich, müssten strenge Sanktionen nach sich ziehen, wobei die praktische Ausführung dieser Sanktionen nach wie vor im Dunkeln liegt.

Vor zwei, vielleicht drei Jahren habe ich zum ersten Mal was drüber gelesen, dass so viele Frauen BHs in der falschen Größe tragen, und ich fühlte mich sehr wohl dabei, war ich mir doch absolut sicher, die richtige Größe zu tragen.

Gut, der Verschluss sitzt wacker hoch, aber das ist nur der Schnitt! Der muss so!
Und die Form, naja, das ist die Schuld meines Busens, ganz klar. Wird halt gehungert. Punkt.
Wäre doch gelacht, wenn ich mich nicht klein kriegte.

Aber irgendwann, im letzten Jahr, wurde es mit mir und den BHs wirklich schlimm. Ich fand keinen, der gut saß, alle zwickten und waren unbequem... und so langsam dämmerte mir: an dieser Geschichte über falsche Größen ist vielleicht was dran.

Und dann hat es nochmal Monate gedauert, bis ich mich überwinden konnte, mich mal auszumessen!
Aber eines regnerischen Sonntags im November habe ich meinen ganzen Mut zusammengenommen und gegooglet, wie das Vermessen genau funktioniert.

Google spuckt ganzganzganz viele Treffer aus, ich persönlich bin mit http://deine-körbchengrösse.de/ und http://www.buestenhalter.com/ sehr gut klargekommen, ich habe mich da irgendwie an beiden orientiert.

Teilweise habe ich Ergebnisse bekommen, die mir unwirklich erschienen (90 D - das war's dann auch nicht), aber im Endeffekt lief es dann auf drei mögliche Endgrößen hinaus. Die kamen ins Finale, das live in einem C&A stattfand.
Ich hab mir viel Zeit genommen und gefühlt alle BHs durchprobiert.

Schlussendlich ging ich mit einem Traum aus cremefarbener Spitze nach Hause.
Er war günstig, zaubert eine schöne Form und mein Busen fühlt sich endlich wohl.

Ich kann also nur jedem, der das noch nicht gemacht hat, anraten, sich mal selbst auszumessen, oder aber, sich eine Vermessung im Dessousgeschäft zu gönnen.
Es ist ein bisschen komisch, sich auf eine neue BH-Größe einzulassen (warum, das versuche ich noch herauszufinden), aber es lohnt sich so.

Macht mal!

Alles Liebe
Kiki

Mittwoch, 27. März 2013

DIY - Sommerschuhe

Also.

Eigentlich wollte ich ein supertolles How To schreiben, mit Fotos und allem. Aber nach dem vierten Prototyp funktioniert das System, das ich mit ausklamüsert habe, zwar, aber das Ding ist aus nicht zusammenpassenden Stoffen, das Licht ist mehr so mittel und mein Rücken tut weh.
Also gibt es heute eine Grundanleitung. Fotos und Updates bezüglich werden folgen; wenn ihr Anregungen habt, füge ich die auch gerne ein.

Was ihr braucht

Karton, Maßband, Bleistift, Füße
stabilen Stoff für das "Skelett" des Schuhes
noch mehr stabilen Stoff für die Sohle (für die stabilisierenden Zöpfe)
hübschen Stoff für die "Haut" des Schuhes.
Nadel, Faden, Nähmaschine, Geduld

Wie ihr vorgeht

1. Maße nehmen. Ihr braucht: eure Fußsohle, etwas, das die Form eines halben Eies hat für den Fußrücken und ein langes, leicht gebogenes Ding für den Fersenbereich.

Die Höhe des halben Eies bekommt ihr, indem ihr die Strecke zwischen eurem längsten Zeh und der Stelle, wo das Vorderteil des Schuhes auf dem Fußrücken enden soll, messt. Der Durchmesser ist die Breite des Fußes an eben dieser Stelle.

Das lange Fersending funktioniert ähnlich. Die Höhe ist, wie hoch der Stoff an der Achillessehne reichen soll. Die Länge ergibt sich, wenn man an dem Punkt, wo das halbe Ei endet, einmal um den Fuß herummisst.
Es empfiehlt sich, überall ca. 1 cm Nahtzugabe zu lassen.
Die Sohle kann auch an der breitesten Stelle um 1-2 cm, abhängig davon, wie elastisch der Stoff ist, verschmälert werden. Wichtig ist, dass der Fuß gut und fest im Schuh sitzt.

Mit Hilfe der Maße überträgt man die Schnittmuster für die Bestandteile auf den Karton und schneidet sie aus. Und jetzt wird's ernst.

2. Zunächst alles auf den festen Stoff übertragen, die Sohle dabei pro Fuß zweimal. Ausschneiden. Auch für die Hülle können die Muster schon auf den schönen Stoff übertragen und ausgeschnitten werden; wenn nicht, macht man's halt später. Wichtig: für die Hülle braucht man nur ein weiteres halbes Ei und ein weiteres längliches Fersending.

3. Eine Sohle, das halbe Ei und das Fersending aus dem festen Stoff zusammennähen; wer von Hand näht, dem sei der Steppstich empfohlen. Also, natürlich näht man Kante auf Kante, so dass schlussendlich ein Raum für den Fuß entsteht. Nicht vergessen, das halbe Ei und das Fersending zusammenzunähen. Hier kann man auch ein Stück breites Hosengummi als Scharnier anbringen, so dass das Skelett etwas elastischer wird.

So. Jetzt habt ihr das Skelett des Schuhes.
Als nächstes schneidet man aus dem festen Stoff für die Sohle mehrere handbreite (der Daumen zählt mit) Streifen, die man jeweils in drei gleich große Streifen unterteilt; daraus werden Stoffzöpfe geflochen.
Diese werden schneckenförmig an die zweite Sohle unten dran genäht, und sobald das geschehen ist, werden die beiden Sohlenteile zusammengenäht.
Für Sohlenflächen der Größe 39 habe ich ein bisschen über 1,20 m Zöpfe aus einem alten Sweatshirt benötigt.

Wer eine Wachstischdecke oder eine alte Regenjacke als Zopfstoff erwischt, kann mit den Schuhen auch bei nassem Boden draußen rumlaufen; alle anderen müssen auf die Sonne warten.
Für den Teil der Sohle, der den Boden berührt,  sollte man sehr festes Garn nehmen, weil das ja auch Reibung aushalten muss; eine Empfehlung kann ich aber noch nicht aussprechen. Da ich diese Anleitung aber ohnehin regelmäßig updaten werde, reiche ich eine Empfehlung nach, versprochen.

Gut. Skelett und Sohle vernäht? Dann geht's weiter.

4. Die Stoffstücke für die Hülle anbringen, je nach Wunsch verzieren - und fertig!

Lieber nicht:

- beide Sohlenteile beim Nähen des Skelettes verwenden. Die Zöpfe anzubringen wird zur Unmöglichkeit   und führt zu Wutausbrüchen.
- dünnen oder weichen Stoff für das Skelett nehmen. Ideal stelle ich mir Jeansstoff vor.
- ohne Nähmaschine nähen. Wirklich, tut's nicht. Ich kann nur von Hand, aber es dauert deutlich länger und es nervt. Näht mit Maschine, dann geht es wirklich schnell und man verliert nicht so schnell die Lust.
- ohne Stecknadeln arbeiten. Zusammengesteckt können die Stoffstücke weniger leicht verrutschen und das nimmt viel Frust und Ärger raus. Außerdem kann man so dafür sorgen, dass man tatsächlich die richtige Naht näht - einfach den Nadeln nach.

Okay. Das war's auch schon.
Habt ihr Fragen? Fragt.
Hört Musik beim Nähen und freut euch auf eure tollen, selbstgemachten Schuhe!
Und lasst euch nicht von meinem nüchternen Ton abschrecken. Ich habe einfach nur zuviel daran rumgetüftelt, ich bin überarbeitet. Und außerdem habe ich Hunger. Trotzdem ist das ein tolles Projekt, an dem ich dran bleiben werde. Ihr auch?


Viel Spaß dabei und alle Liebe
von Kiki

Sonntag, 24. März 2013

Lebenszeichen | Noch mehr Versprechen

Hallo ihr Lieben,

doch, doch, es gibt uns immernoch. Viele von euch wissen es : Uniabschlüsse sind kein Pappenstiel. Und während Livh, meine Liebe, zwischen Forschung und verdienter Pause pendelt, habe ich mich ganz der Herausforderung der schriftlichen Magisterprüfungen verschrieben.

Aber am Freitag war die letzte Klausur und jetzt hab ich ein klein wenig freie Zeit, und ich habe sie mir verdient!
Nachdem ich ausgiebig gefeiert habe und mich aufgrund meines fortgeschrittenen Alters lange, lange von meinem Kater erholen musste, bin ich heute wieder voll auf der Höhe!

Und ich hab gleich was ganz obersupertolles angefangen; ich bin selbst ganz aufgeregt.

Liebe Menschen, die diesem Blog die Ehre erweisen: bald gibt es ein DIY für Espadrilles. Ich weiß, wie es geht. Ich hab's mir selber ausgedacht (obwohl das Internet sicher auch Vorschläge hat). Und ich will es mit euch teilen, ich nähe nur grade noch daran.

Am Mittwoch nähen wir Sommerschuhe, und wir werden ganz tolle, leichte Musik dazu hören, die den Schuhen schon im Entstehungsprozess die Fähigkeit überträgt, uns durch heiße, leichte Tage zu tragen und unseren Gang um dieses leichte Hüpfen zu bereichern, das man hat, wenn man glücklich ist.

Also: ihr checkt eure Musiksammlung und ich bereite die Anleitung vor. Freue ich mich? Aber ja!

Bis Mittwoch! Haltet die Ohren steif und macht's euch schön.

Alles Liebe
von einer erleichterten und überdrehten, aber kreativen Kiki

Sonntag, 3. März 2013

Versprochen ist versprochen II: Detox, Tee und Neuanfänge

Hallo alle,

jetzt endlich, endlich lässt sich die Sonne blicken. Hier auf dem Land, wohin ich mich zu Lernzwecken zurückgezogen habe, schauen schon die Blätterspitzen von Schlüsselblumen, Scilla und Kuckucksblume aus der Erde und alle Äste sind mit den Knospen kommender Triebe übersät. Das Land wartet nur auf ein paar warme Tage, um endlich loszulegen mit dem ganzen Reproduktionsbetrieb.

Ich freu mich auf die kommenden warmen Tage; die trockene, kalte Luft war überhaupt nichts für mich und hat meine sowieso miese Laune noch weiter verschlechtert. Ich hatte wirklich keine gute Zeit in den letzten Wochen; aber jetzt tanke ich ausgiebig Sonnenschein. auch dieser Post entsteht im Garten.
Gleich wird sich auch noch eine lange Wanderung durch den Wald anschließen - ich gönne mir heute Nachmittag lernfrei.

Was ich aber eigentlich postulieren wollte, ist ein Trip, auf den ich jedes Frühjahr komme: eine kleine Teekur, von der ich mir innere Reinheit verspreche.

Ich bin ein ziemliches Kräuterweiblein; ich mag das Gefühl, für meine Menschen sorgen können, auch wenn die Zombieapokalypse kommt und das Wirtschaftssystem zusammenbricht. Ich weiß, wo essbare Pilze stehen, welche Kräuter fiebersenkend sind und welche ein Pflaster ersetzen, welche Wurzeln nähren und welche Blätter beruhigen. Ich bin gewappnet.

Und ich weiß, welche Kräuter den Stoffwechsel anregen, welche reinigend wirken und welche gut in einen kleinen Frühjahrsputz von innen passen.

Vorweg: Wer meine Anregungen nachmacht, tut das auf eigene Verantwortung. Ich empfehle außerdem immer, die Kräuter zu kaufen, wenn man sich nicht auskennt. Apotheken sind da sehr gut sortiert und bestellen auch, falls sie etwas nicht vorrätig haben. 

Jetzt aber.

Allseits bekannt ist der Brennnesseltee als blutreinigendes, entwässerndes Hilfsmittel; auch bei leichten Harnwegsinfektionen hilft Brennnesseltee, weil man davon tatsächlich häufiger, nun ja, sagen wir - sich frisch machen gehen muss. Deswegen ist es wichtig, viel Wasser zu trinken, wenn man entwässernde Tees trinkt, nur so kann die reinigende Wirkung voll entfaltet werden. Das gilt für alle kommenden Vorschläge!
Ich mag das gerne, ich habe dann das Gefühl, der ganze Mist, der sich in der dunklen Jahreszeit in mir gesammelt hat - Gedanken, Gefühle - wird mit den Schadstoffen aus meinem Körper gespült.

Einfach einen Esslöffel getrocknete Brennnessel oder einen Beutel Tee pro Tasse verwenden und zwei Tassen pro Tag trinken. Nicht vergessen: viel andere Flüssigkeit dazu!

Brennnessel hat außerdem positive Wirkungen, wenn man an Eisenmangel leidet: die Wirkstoffe in der Pflanze erleichtern dem Körper die Eisenaufnahme. Weil ich immer blutarm bin, trotz Nahrungsergänzung, ist das ein tolles Gimmick für mich.

Auch spannend in Sachen Reinigung: ein Löwenzahnblättertee. Er wirkt nicht nur ausschwemend und blutreinigend, sondern regt zudem den Stoffwechsel an - der ideale Helfer gegen Frühjahrsmüdigkeit! Auch hier gibt es Tees (ich glaube, von Bad Heilbrunner bei dm), oder ihr holt euch das Kraut aus der Apotheke.

Ich mache mir immer eine große Kanne (1,5 l) Löwenzahntee, wobei das Kraut - 4 oder 5 Blätter - mit dem kalten Wasser angesetzt und zusammen aufgekocht wird. Auch hier: viel trinken!

Mein absoluter Liebling aber: Holunder. Von dem werde ich noch viel erzählen, aber vorerst ist für uns interessant: Holunder wirkt stark harntreibend, deswegen genügt eine Tasse pro Tag.

Einen gestrichenen Teelöffel Holunderblätter mit heißem Wasser übergießen und acht Minuten ziehen lassen.

Das sind die Tees, die bei mir im Frühling zum Einsatz kommen. Ich liebe sie, sie sind mein Ritual, mein Signal: Es geht wieder los.
Darüber hinaus haben sie bei mir eine unglaublich anregende Wirkung. Das hat damit zu tun, dass in meinem Kopf, in meinem Leben der Themenkomplex "Reinheit" eine massive Rolle spielt. Nicht nur mein Lebensraum soll rein sein (kühle Farben, viel Weiß, saubere Räume, sauberes Geschirr - deswegen fühle ich mich in meiner WG so unwohl, meine Mitbewohnerin ist nämlich ziemlich schlampig), auch mein Körper. Das treibt bisweilen Blumen des Bösen (Baudelaire-Referenz beabsichtigt) und ich bin sehr froh, dass ich meine eigenen Spleens auffangen kann, indem ich mich meinen Tees zuwende.
Wenn ich das Gefühl habe, von innen sauber zu sein, fällt es mir leichter, Dinge zu tun, von denen ich weiß, dass sie auf lange Sicht gut für mich sind. Zumindest in meinem Fall beuge ich somit also auch depressiven Verstimmungen vor.

Jetzt wisst ihr Bescheid, also: Hoch die Tassen! Ich wünsche euch eine schöne, warme Frühfrühlingswoche. Lasst es euch gut gehen und haltet das Näschen in den Sonnenschein. Vielleicht kommt ja schon die eine oder andere Sommersprosse zu Besuch?

Alles Liebe
Kiki
 

Sonntag, 17. Februar 2013

Versprochen ist versprochen: Meine Typberatung. Ein Erfahrungsbericht.

Vor Jahren (gefühlt) habe ich mal von der Typberatung gesprochen, die ich mir gegönnt habe. Damals lag sie noch in der Zukunft, jetzt liegt sie schon in grauer Vorzeit, aber durch diverse Hindernisse in meinem Alltag komme ich erst jetzt zu einer genaueren Beschreibung dieses Ereignisses. Ich wollte es trotzdem mit euch teilen, weil es für mich eine merkbare Verbesserung in meinem Verhältnis zu Mode und Trend und Kleidung und Make Up dargestellt hat.

Aber von vorne.

Was bisher geschah

Ich war nie eines von den Mädchen, die von den Jüngeren als Vorbild bewundert werden. Ich hab mich nie in mir zuhause gefühlt und war mir im Bezug auf mich selbst nur in einem Punkt sicher: dass auf mich kein Verlass ist. Dass ich nicht auf mich zählen kann.
Folgerichtig habe ich genau ein modisches Experiment gewagt, es war ein grüner Fusselpulli und es sah furchtbar aus. Da war ich elf. Seitdem war ich Anhänger der Jeans-und-T-Shirt-Looks; sicher und beruhigend, aber auch langweilig.

Es war nicht so, als hätte ich kein Interesse an Mode gehabt; ich hatte nur keine Ahnung, was mir steht, und nicht den Mut für Experimente.
Ich bin mehr so der Sparbuch-Typ.
Die Anregung, eine Farb - und Typberatung zu machen, kam dann von meinem Therapeuten unter dem Versprechen, dann wüsste ich besser, wer ich sei.
Zuerst war ich da ziemlich skeptisch - eine Typberatung soll das vollbringen? Und ich hatte auch Angst zu hören, dass ich hässlich bin und doof und es einfach nicht verdiene, hübsch auszusehen.

Aber dann haben wir uns interfamiliär zu Weihnachten nichts mehr geschenkt und die modische Erhellung, die ich mir vom Erwachsenwerden versprochen hatte, kam und kam nicht, also habe ich beschlossen, das mal zu versuchen.

Und dann ich so... und dann sie so...

Ich muss ehrlich gestehen: ich habe keine Ahnung, was eine gute Typberatung ausmacht. Ich fand meine Typberatung aber supergut und werde deshalb berichten, was so passiert ist. Okay? Okay.

Zunächst habe ich ein bisschen rumgegooglet und bin ziemlich schnell auf Anneli Eick gestoßen. Die Aufmachung der Homepage gefiel mir gut, alle wichtigen Informationen waren da und auch das puristische Layout mochte ich gerne. Ich habe ihr dann eine Mail geschrieben und wurde prompt von ihr zurückgerufen; im Gespräch war sie sehr sympathisch und ich habe ziemlich schnell einen Termin bei ihr bekommen.

Vor der Beratung selbst hatte ich ein bisschen Bange. So viel Zeit, nur um über mich zu reden? Ich bin nicht so interessant. Ich bin eigentlich ziemlich langweilig. Was soll man zu mir schon sagen?

Es ging aber dann ganz gut.
Wir haben uns zuerst ein bisschen so unterhalten und sie hat mich nach meinen Erwartungen gefragt. Ich hab meine Therapiegeschichte ein bisschen umrissen und dargelegt, dass ich mich kleiden möchte statt mich zu verstecken.
Und dann ging's los.
Zuerst hat Frau Eick verschiedene Stoffe auf meinen Schultern drapiert - immer zwei im Vergleich, so dass wir rausgefunden haben, welche Stoffart mir steht. Überraschend für mich war, dass es eben nicht, wie ich immer dachte, weiche und fließende Stoffe wie Seide oder dieser weiche Jerseystoff, sind, sondern eher stabile Stoffe wie Leinen.
Generell reine Stoffe anstelle von Stoffgemischen; dieses Ergebnis deckte sich mit dem Ergebnis meiner Körpertypanalyse: ich bin der natürliche Typ, dem Stoffe aus Naturmaterialien gut stehen, mit einem großen Schuss femininem Typ, zu dem alles passt, was Frau Fetzig unter dem Oberbegriff "Kitsch" zusammenfassen würde: Samt, zum Beispiel, oder Spitzendetails.

Ich habe zu der Beratung ein kleines Heftchen bekommen, das ähnlich aufgebaut ist wie ein Freundebuch, und in dem alle Ergebnisse verzeichnet wurden. Stehen mir große oder kleine Muster besser? Rundhals- oder V-Ausschnitt? Welche Kettenlänge sieht gut bei mir aus? Welche Brillenform steht mir?
Das Heft durfte ich natürlich behalten. Es ist mein Begleiter, wann immer ich einkaufen gehe, sei es im Internet oder in Echt, und ich muss sagen - die Zahl meiner Fehlkäufe hat sich deutlich reduziert.

Niemand hat zu mir gesagt, ich würde das Hübschseinwollen nicht verdienen, und ich habe festgestellt, dass mir warme Farben wahnsinnig gut stehen - ich bin ein Herbstmädchen durch und durch. Und dass Goldschmuck an mir gut und eben gar nicht altbacken aussieht - wer hätte damit gerechnet?

Ich kann so eine Typberatung wirklich nur empfehlen. Sie kostet zwar eine ganze Stange Geld, aber es lohnt sich wirklich. Man lernt viel über sich selbst und ich habe besonders gelernt, meine verschiedenen Spleens zu akzeptieren. Es hat mir tatsächlich geholfen; ich betrachte mich nicht mehr als Mängelwesen, das erst noch so werden muss wie ein willkürlich ausgesuchtes Vorbild.
Ich bin kein Püppchen, und das ist okay. Ich bin ich.
Und jemand anders ist ein Püppchen, und das ist genauso okay.

Ich für meinen Teil gebe inzwischen dem Anspruch, mir selbst gerecht zu werden, mehr Gewicht, und allein das war die ganze Action wert.

Alles Liebe
Kiki

Sonntag, 3. Februar 2013

Die allerbesten Erdnusscookies

Als ich neun war, habe ich oft den Bruder meines Vaters und seine Familie - meine Paten - besucht. Sie haben in Würzburg gewohnt und der Bruder meiner Tante war in die USA ausgewandert. Außerdem hat meine Tante ihre Wocheneinkäufe oft im (damals noch) Walmart erledigt, was mich schlussendlich zu der Annahme führte, Würzburg sei eigentlich ein Außenposten der USA. Ausgerechnet Würzburg.


Als Kind vom 120-Seelen-Dorf denkt man sowas, besonders wenn man mit dieser seltsamen Phantasie ausgestattet ist, wie ich es bin.

Jedenfalls hat mir meine Tante bei einem dieser Einkaufausflüge (die, nebenbei bemerkt, auch meine Leidenschaft für riesengroße Supermärkte begründet haben) ein Glas Erdnussbutter gekauft.
Seitdem bin ich süchtig nach dem Zeug.
Ich kaufe mir nicht oft welche, weil ich nämlich innerhalb von Tagen ein Glas leermache und mir dann übel ist - wahrscheinlich eine Allergie. Ich bin bestimmt allergisch gegen den Kosum von 100 000 Erdnüssen auf einmal - aber ich liebe alles, was mit Erdnussbutter veredelt ist.
In letzter Zeit bin ich, auch durch häufige Tumblrei, auf die Idee gekommen, mir mal selbst Erdnussbutter zu machen. Das funktioniert sehr gut mit dem Thermomix meiner Mutter, und trägt Früchte, die ich bereitwillig mit euch teile: Cookies.

Eigentlich wollte ich ein Rezept variieren, aber dann hab ich mein Kochbuch nicht gefunden, also habe ich improvisiert.

Für die allerbesten Erdnusscookies der Welt braucht ihr

150 g Margarine
150 g Rohrzucker
100 g Blockschokolade
200 g Mehl
1 Päckchen Vanillezucker
1 Päckchen Backpulver
4 große Esslöffel Erdnussbutter (crunchy)

Zuerst verrührt ihr Erdnussbutter, Margarine, Vanille - und Rohrzucker, dann kommt das Mehl dazu (ich habe halb Dinkelvollkornmehl und halb Weizenmehl genommen), dann die in kleine Stücke zerstörte Blockschokolade (ich lasse sie in der Packung und haue mit dem Fleischhammer drauf - gibt schön unregelmäßige Stücke und ich kann die Schokolade einfach aus der Packung rauskrümeln) und zum Schluss das Backpulver.

Der Teig wird sehr fest und auch krümelig - lasst euch davon nicht verunsichern!
Mit zwei Teelöffeln setzt ihr dann kleine Teignocken auf Backbleche, drückt sie ein bisschen platt, und dann: ab in dem Ofen!
Bei 200° Heißluft (mit Vorheizen) hab ich sie ca. 12 Minuten gebacken.
Nicht erschrecken, sie sind sehr weich, wenn man sie aus dem Ofen nimmt, aber sie härten noch aus. Und dann... habt ihr fantastische, krümelig-cremige Cookies. Durch den festen Teig verlaufen sie fast gar nicht und durch den Rohrzucker knirschen sie schön beim Knabbern. Ich mag das. Und der salzige Geschmack der Erdnussbutter passt super zu dem süßen, krümeligen Teig und der leichten Bitternote der Schokolade.
Außerdem sind sie vegan (das hängt aber auch von der Margarine und der Schokolade ab).

Zwei Kekse und eine große Tasse Zimttee und ich ertrage auch die faschingsselige Überdrehtheit allüberall.

Kiki

Freitag, 1. Februar 2013

Es wird haarig II: Cinnamon Girl

Ich liebe Zimt, es ist mein absolutes Lieblingsgewürz und ich freue mich jedes Jahr nach dem Sommer auf den frühen Herbst, wenn Zimt langsam wieder zu meinem Lebensgefühl passt.

Überall kommt bei mit Zimt dran. Joghurt mit Zimt, zu Äpfeln, Grießbrei, Milchreis - klar, aber auch zu Gemüseeintöpfen, im Kartoffelbrei, an Grillgemüse, immer kommt ein bisschen Zimt dran. Nicht mal so viel, dass man ihn schmeckt, aber so viel, dass man die warme, würzige Schärfe wahrnimmt.

Big Red - immer! Atomic Fireballs - yay!
Nur vor der Cinnamon Challenge hab ich mich bisher gedrückt.

Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich bei Lush das feste New (Hair) Shampoo entdeckt habe, ein "stimulierendes Gewürzshampoo für müde Kopfhaut". Es verspricht die Motivation der Kopfhaut zu verstärkter Haarproduktion und vielviel Glanz für die bereits produzierten Haare. Der würzige Geruch geht auf Zimtblatt- und Nelkenöl zurück und es sieht aus wie ein rostroter Klotz Reisschrot.

Normalerweise lagere ich meine Süßigkeiten abseits meines Shampoos - aber es hat so schön gepasst! Auf den Kauf der Lush-Shampoodose hab ich verzichtet und verwende stattdessen eine Dose vom Flohmarkt. Klappt auch.

Ich möchte hier nicht auf die Inhaltsstoffe eingehen; zum Einen sind wir, wie Livh schon sagte, kein Beautyblog, sondern ein Wohlfühlblog, und ich kenne mich mit der Bedeutung dieser Buchstabenreihen zu wenig aus.
Zum Anderen ist da was in der Beschreibung, das mich stört; nämlich das Versprechen, unter Verwendung dieses Shampoos würden die Haare schneller wachsen. Ich halte dieses Versprechen bei Shampoos für Bauernfängerei. Haare wachsen schneller durch gute Ernährung und Stoffwechselanregungen wie Stress oder Sport, nicht, weil ich ein Shampoo verwende, das meine Kopfhaut stimuliert. Fakt.
Ich habe mir unabhängig von, aber genau wie Livh, Nahrungsergänzungskapseln gekauft und kann tatsächlich feststellen, dass meine Haare dichter und schneller wachsen.
Aber das nur am Rande.

Euch interessiert sicher brennend, wie ich das Shampoo selbst fand.
Schön ist die Ergiebigkeit - dreimal über meinen Mononoke Hime-Schnitt gefahren und ich verfüge über einen stattlichen Schaumturban, wie ich ihn so als Kind beim samstagabendlichen Bad nie hingekriegt habe.
Und der Geruch ist fantastisch, ich verwende es dann meistens gleich für den Körper mit - der würzige, holzige Duft gefällt mir gut und ich fühle mich entspannt.

Ein kleines Problem liegt für mich allerdings darin, dass es meine Haare - fein, viel und trocken - noch trockener macht und sie dadurch hart und störrisch werden.
Mein Kompromiss ist jetzt, meinen Zimtschaumtraum zu verwenden, wenn ich meine Haare länger als drei Tage nicht gewaschen habe, was in Magisterarbeitshochphasen durchaus vorkam, oder wenn ich beim Sport sehr geschwitzt habe. Ergänzt wird es durch Haaröl, und so bin ich ziemlich glücklich.

Ich habe es, glaube ich, schon mal gesagt, aber ich wiederhole es gerne: ich kann als Motivation in Prüfungsphasen nur empfehlen, sich so gut wie möglich zu pflegen und morgens dafür zu sorgen, dass man sich tagsüber wohlfühlt. Es fiel mir sehr viel leichter, Text zu produzieren, wenn ich wusste, dass ich gut gekleidet und geschminkt bin und angenehm dufte. Einfach nur, weil ich wusste, dass ich mir um meine Hülle keine Gedanken machen muss, konnte ich mich besser auf meine Arbeit konzentrieren.
Das ist mit Abstand einer der blödesten Motivationstips, aber für mich funktioniert er - und was wäre ich für eine Rabenbloggerin, wollte ich ihn euch vorenthalten!

Alles Liebe
Kiki

Sonntag, 20. Januar 2013

Skurriles I


Sonntagmorgen. Ein Klingeln an der Wohnungstür reißt mich unsanft aus dem Schlaf.  Ich rolle mich auf die Seite, um auf die Uhr zu schauen. 6:56 Uhr. "What the...?" Ein kurzer Blick aufs Handy verrät mir, dass zumindest niemand zuvor versucht hatte mich anzurufen.  Vielleicht hat sich jemand nach dem Feiern an der Tür geirrt. Fest entschlossen wieder einzuschlafen drehe ich mich wieder um. Brrrrrrt. "WHAT THE...??" Leises Klopfen.  Ein weiterer Blick aufs Handy. Schnell Facebook gecheckt. Nein, mir hat wirklich niemand geschrieben. Verschlafen und genervt rollte ich mich aus dem Bett. Im Flur begegne ich meinem mit einer Glasflasche bewaffneten Mitbewohner. Ich flüstere: "Wer ist das??" "Ich weiß es nicht!" "Okay... wir machen nicht auf." Vor der Wohnungstür hört man eine Person, sie verlagert ihr Gewicht langsam von einem Bein aufs andere. Klopft wieder. Klingelt. Mein Gefühl tippt auf einen Mann. Ich setze mich auf mein Bett. Es klingelt schon wieder. Mittlerweile ist es 7:10 Uhr. Weiteres Klopfen. Nun ist das Maß voll. Ich stampfe wütend auf den Flur, öffne die Wohnungstür und murre ein aggressives "WAS?". In dem Moment, als ich die Person im Treppenhaus erblicke, ist mir klar, wer sie ist. Ohne ihr je begegnet zu sein. "Entschuldigung für die Störung... Ist Dein Mitbewohner [insert name here] da?" "Ja." "Schläft der noch?" Ich ziehe eine Augenbraue hoch. "Jetzt nicht mehr!" Mein Mitbewohner schlurft zur Tür. "Was willst Du denn hier?", exklamiert er genervt. Nicht ohne wütendes Kopfschütteln, das die Person garantiert (ehm) gesehen hat, drehe ich mich um und verlasse das Schlachtfeld. Ich höre, wie mein Mitbewohner sich anzieht, wünsche ihm alles Gute, und die Wohnung ist wieder still, als die Tür hinter den beiden ins Schloss fällt.

Soap opera feeling im Eigenheim. Genervt ziehe ich mir die Decke über den Kopf und versuche wieder einzuschlafen. Ein bisschen neidisch bin ich aber auch, zugegebenermaßen. Für mich hat noch niemand so eine bescheuert-verrückte Aktion getan.

-Livh

The boys are back in town.

Hallo Alle,

still ist es geworden auf dem Mentshenblog - akademisch still.

Aber jetzt bin ich mit der ersten großen Aufgabe durch und kann mich für kurze Zeitabschnitte wieder meiner Hauptaufgabe widmen: Meine Weisheiten unter's Volk bringen.

Ich freu mich drauf, wieder mehr zu machen und hoffe, es sind noch ein, zwei Leute da, die was hören wollen... vielleicht?

Alles Liebe
Kiki

Mittwoch, 9. Januar 2013

Lockenreview und Buch

Hallo Ihr Lieben,

ich schulde Euch noch einen Locken-Erfahrungsbericht! Für Produktreferenzenen bedienenen Sie sich bitte an meinem letzten Post "Es wird haarig."

  1. Airoller: No. No, no, no. Die Teile sind nicht schwierig ins Haar zu bekommen, auch für mich Grobmotoriker nicht. Aber, aber. Schlafen sei auf ihnen nicht zu empfehlen. Ich denke, wenn man morgens seine Haare wäscht, die Dinger, wenn das Haar fast trocken ist, einwickelt und dann ca. vier Stunden trägt, bis die Haare vollends getrocknet sind, kann das ganz gut werden. Ich habe das Prozedere eine Nacht durchgestanden, da meine Haare so glatt sind, dass auch Locken mit dem Lockenstab, ergo Hitze, manchmal nicht länger als eine Stunde halten und wenn ich so etwas schon mache, dann bitte mit größtmöglichem Effekt. Nach Entfernen der Airoller (mich stört ungemein, dass Rossmann das zweite "R" bei Airroller vergessen hat...) sahen meine Haare unglaublich wirr aus. Nun soll man ja nicht durch Locken kämmen, weil sie sich dann aufplustern. Also nur ein bisschen über Kopf mit den Fingern die Haare lockern. Grundsätzlich sah das Ergebnis dann nicht übel aus, nur sehr unregelmäßig. Außerdem hielten die Locken bei mir nicht lang, vier bis fünf Stunden vielleicht. Für den Aufwand: nie wieder. Drei Euro sind die Teile sicherlich wert und für eine Abendfrisur, wie es auf der Packung steht, reicht es allemal.
  2. Papilotten: Nicht viel besser. Sie hielten unglaublich schlecht in meinen Haaren, das Schaumgummi ist sogar kaputtgegangen beim Draufrollen und das Ergebnis war auch eher na ja... Ich habe aus Zeitmangel nicht mit den Papilotten geschlafen, sondern sie nur viereinhalb Stunden getragen und am Ende ein bisschen geföhnt, weil meine Haare noch nicht trocken waren. Das Ergebnis waren keine Locken, sondern Wellen, die leider nicht lange hielten.
  3. Mein Favorit: Bantu-Knots. Auf youtube findet Ihr z.B. hier eine tolle Anleitung zu Bantu Knots. Ich mache mit meinen Haaren immer zwischen drei und fünf Knoten (das schönste Ergebnis erhielt ich bisher mit drei). Es ist super einfach, man kann gut drauf schlafen und die Locken sind total schön, weich und locker. Ich war wirklich ganz hin und weg. Diese Locken halten je nach Luftfeuchtigkeit bei mir entweder wenige Stunden oder auch den ganzen Tag. Keine andere Methode hat meine Haare so natürlich gelockt aussehen lassen. Toll! Und das mit so wenig Aufwand. Abends benötige ich ca. 5-10min für die Knoten und morgens noch einmal fünf fürs Aufmachen und Entwirren. Schöne Locken ohne Hitze – mit Bantu Knots kein Problem!
Was ich noch ausprobieren muss, ist die bereits erwähnte "sock curl method" *click*, aber da die Bantu Knots so easy peasy sind, hatte ich bisher keine Lust drauf. ;)

Wecken solche Hair Reviews Euer Interesse oder langweilen sie Euch? Wollt Ihr so etwas selbst einmal probieren? (Ich kann immer noch nicht fassen, dass ich mich jetzt für Haare interessiere...)


Etwas ganz Anderes:
Um den Jahreswechsel herum habe ich, wie vermutlich viele von Euch auch, viel über mich und meine Wünsche nachgedacht. Ein ganz alter Traum, den ich lange begraben hatte, welcher jedoch immer unterschwellig präsent war, ist der eines eigens von mir verfassten Buches. Nachdem ein Freund von mir letztes Jahr im Sommer sein Erstlingswerk, an dem er drei Jahre arbeitete, fertiggestellt hat und das nächste bereits in Planung ist, eine weitere Bekannte (beide sind im Übrigen fünf Jahre jünger als ich) gerade fleißig an ihrem Buch schreibt, wurde über die Neujahrstage mein Ehrgeiz geweckt und nun will ich auch endlich. Mein Problem war immer, dass ich keinen Plot hatte. (Problem besteht noch heute.) Nun habe ich gelesen, dass man einfach mal anfangen soll. Der Kreativität einen Tritt geben, indem man ihr quasi den Mittelfinger zeigt, wenn sie sich wieder nicht blicken lässt. Dass ich mir das Schreiben genau jetzt vornehme, wo ich doch eine 80-100 Seiten lange Magisterarbeit in der ersten Hälfte dieses Jahres verfassen muss, ist typisch für mich. Wenn schon, denn schon. Aber ich hab Lust drauf.  Niemand zwingt mich und ganz vielleicht ist es schön neben dem großen Studienwerk an etwas kleinem Persönlichen zu werkeln. Ich hoffe die Schallmauer der Buchstaben zu durchbrechen. Ein bisschen Ruhe von außen und inneres Glück. Vielleicht.

-Livh

Sonntag, 6. Januar 2013

Telegramm aus dem Exil | Fünfmal Weisheit

Ich kann's nicht lassen und muss mich kurz melden mit einer Reihe Erkenntnisse.

1. Um den eigenen Geist einer großen Arbeit zu weihen, muss man den eigenen Willen brechen. Ich fühle mich, als wäre ich in meinen sämtlichen wachen Stunden Babysitter eines extrem sensiblen ADH-Kindes.

2. Wie viel Nüsse der menschliche Körper verzehren kann, wenn das zugehörige Gehirn ihn zwingt, ist noch nicht ausreichend erforscht. Nach dem letzten Titelaberkennungsskandal sollte dieser Vermerk ein gefundenen Fressen für Würzburger Mediziner sein. Mutige vor!

3. Es ist unglaublich wichtig, lieb zu sich zu sein. Das sagte mir meine gute Freundin J. schon vor einem Jahr, aber ich wollte ja nicht hören. Verdammt. Sie hatte Recht!
Seit ich darauf achte, genug zu essen und zu trinken, läuft es besser.

4. Mein Unbehagen, anderen Menschen gegenüber, wächst proportional zu meiner Inspiration. Abhilfe schaffen "Regentag"-Videos auf Youtube. Oder Ke$ha. Jaja. JA! Ich weiß! Aber...

5. Man wird ein wenig wunderlich, wenn man sein Denken nur auf eine Sache fokussiert. Also darf ich Ke$ha zum Arbeiten hören, in elliptischen Sätzen sprechen und kichernd durch die UB laufen, weil mir beim Toilettengang eine ganze Lampenabteilung aufgegangen ist. Dafür bin ich stets hübsch anzuschauen (siehe Punkt 3).

Herrje.

So, jetzt aber! Genug! Zurück an die Arbeit!

Ich bin eigentlich auch nur hier, weil ich was googeln wollte... vor 43 Minuten >.<

Herzlichst

Kiki