Mittwoch, 27. März 2013

DIY - Sommerschuhe

Also.

Eigentlich wollte ich ein supertolles How To schreiben, mit Fotos und allem. Aber nach dem vierten Prototyp funktioniert das System, das ich mit ausklamüsert habe, zwar, aber das Ding ist aus nicht zusammenpassenden Stoffen, das Licht ist mehr so mittel und mein Rücken tut weh.
Also gibt es heute eine Grundanleitung. Fotos und Updates bezüglich werden folgen; wenn ihr Anregungen habt, füge ich die auch gerne ein.

Was ihr braucht

Karton, Maßband, Bleistift, Füße
stabilen Stoff für das "Skelett" des Schuhes
noch mehr stabilen Stoff für die Sohle (für die stabilisierenden Zöpfe)
hübschen Stoff für die "Haut" des Schuhes.
Nadel, Faden, Nähmaschine, Geduld

Wie ihr vorgeht

1. Maße nehmen. Ihr braucht: eure Fußsohle, etwas, das die Form eines halben Eies hat für den Fußrücken und ein langes, leicht gebogenes Ding für den Fersenbereich.

Die Höhe des halben Eies bekommt ihr, indem ihr die Strecke zwischen eurem längsten Zeh und der Stelle, wo das Vorderteil des Schuhes auf dem Fußrücken enden soll, messt. Der Durchmesser ist die Breite des Fußes an eben dieser Stelle.

Das lange Fersending funktioniert ähnlich. Die Höhe ist, wie hoch der Stoff an der Achillessehne reichen soll. Die Länge ergibt sich, wenn man an dem Punkt, wo das halbe Ei endet, einmal um den Fuß herummisst.
Es empfiehlt sich, überall ca. 1 cm Nahtzugabe zu lassen.
Die Sohle kann auch an der breitesten Stelle um 1-2 cm, abhängig davon, wie elastisch der Stoff ist, verschmälert werden. Wichtig ist, dass der Fuß gut und fest im Schuh sitzt.

Mit Hilfe der Maße überträgt man die Schnittmuster für die Bestandteile auf den Karton und schneidet sie aus. Und jetzt wird's ernst.

2. Zunächst alles auf den festen Stoff übertragen, die Sohle dabei pro Fuß zweimal. Ausschneiden. Auch für die Hülle können die Muster schon auf den schönen Stoff übertragen und ausgeschnitten werden; wenn nicht, macht man's halt später. Wichtig: für die Hülle braucht man nur ein weiteres halbes Ei und ein weiteres längliches Fersending.

3. Eine Sohle, das halbe Ei und das Fersending aus dem festen Stoff zusammennähen; wer von Hand näht, dem sei der Steppstich empfohlen. Also, natürlich näht man Kante auf Kante, so dass schlussendlich ein Raum für den Fuß entsteht. Nicht vergessen, das halbe Ei und das Fersending zusammenzunähen. Hier kann man auch ein Stück breites Hosengummi als Scharnier anbringen, so dass das Skelett etwas elastischer wird.

So. Jetzt habt ihr das Skelett des Schuhes.
Als nächstes schneidet man aus dem festen Stoff für die Sohle mehrere handbreite (der Daumen zählt mit) Streifen, die man jeweils in drei gleich große Streifen unterteilt; daraus werden Stoffzöpfe geflochen.
Diese werden schneckenförmig an die zweite Sohle unten dran genäht, und sobald das geschehen ist, werden die beiden Sohlenteile zusammengenäht.
Für Sohlenflächen der Größe 39 habe ich ein bisschen über 1,20 m Zöpfe aus einem alten Sweatshirt benötigt.

Wer eine Wachstischdecke oder eine alte Regenjacke als Zopfstoff erwischt, kann mit den Schuhen auch bei nassem Boden draußen rumlaufen; alle anderen müssen auf die Sonne warten.
Für den Teil der Sohle, der den Boden berührt,  sollte man sehr festes Garn nehmen, weil das ja auch Reibung aushalten muss; eine Empfehlung kann ich aber noch nicht aussprechen. Da ich diese Anleitung aber ohnehin regelmäßig updaten werde, reiche ich eine Empfehlung nach, versprochen.

Gut. Skelett und Sohle vernäht? Dann geht's weiter.

4. Die Stoffstücke für die Hülle anbringen, je nach Wunsch verzieren - und fertig!

Lieber nicht:

- beide Sohlenteile beim Nähen des Skelettes verwenden. Die Zöpfe anzubringen wird zur Unmöglichkeit   und führt zu Wutausbrüchen.
- dünnen oder weichen Stoff für das Skelett nehmen. Ideal stelle ich mir Jeansstoff vor.
- ohne Nähmaschine nähen. Wirklich, tut's nicht. Ich kann nur von Hand, aber es dauert deutlich länger und es nervt. Näht mit Maschine, dann geht es wirklich schnell und man verliert nicht so schnell die Lust.
- ohne Stecknadeln arbeiten. Zusammengesteckt können die Stoffstücke weniger leicht verrutschen und das nimmt viel Frust und Ärger raus. Außerdem kann man so dafür sorgen, dass man tatsächlich die richtige Naht näht - einfach den Nadeln nach.

Okay. Das war's auch schon.
Habt ihr Fragen? Fragt.
Hört Musik beim Nähen und freut euch auf eure tollen, selbstgemachten Schuhe!
Und lasst euch nicht von meinem nüchternen Ton abschrecken. Ich habe einfach nur zuviel daran rumgetüftelt, ich bin überarbeitet. Und außerdem habe ich Hunger. Trotzdem ist das ein tolles Projekt, an dem ich dran bleiben werde. Ihr auch?


Viel Spaß dabei und alle Liebe
von Kiki

2 Kommentare:

  1. Haha, was man braucht: Füße!
    Einfach perfekt.

    Allerliebste Grüße,
    HOLYKATTA

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  2. Nichts zu danken. Immer wieder gerne, Liebes! =)

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